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Selma Naiem hat diesen Word-Rap beim Friedensfest des MRBF15 am 13. 6. 2015 vorgetragen.
Bei der Podiumsdiskussion des MRBF7 am 24. 11. 2016 wurde er als Abschluss von Thomas M. Fiedler "gerappt", auf Wunsch der schwangerschaftsbedingt nicht anwesenden Autorin.
Darum. Darum. Darum. Und Punkt.
Lasst uns gemeinsam Zeichen setzen
und unser Selbstbild zeichnen.
Nehmen wir unseren eigenen Stift in die Hand,
auf ein Blatt Papier setzen wir den ersten Punkt,
mag das Papier sein: grau, weiß, grün oder gar bunt,
der Punkt liegt doch schließlich im Auge des Betrachters,
lassen wir unsere Hand und den Stift zum Papier sinken,
setzen wir den Punkt unter einem neuen Blickwinkel.
Auf die Frage warum, warum, warum,
setzen wir einen Punkt. Darum. Und Punkt.
Wir streben gemeinsam die Veränderung an,
gehen neue Wege entlang,
setzen Zeichen und zeichnen unser Selbstbild mit neuen Farbtönen,
sind dabei nicht in Eile, lassen die Schwarz-Weiß Malerei zur Seite,
genug mit den Rechtfertigungsgründen,
es ist Zeit sich aufgrund des Frauseins zu verbünden,
denn Rechenschaft für unser selbstständig geschaffenes Selbstbild abzulegen,
brauchen wir nicht, sich ständig beweisen
und den eigenen Weg entlang gehen,
steht an der Tagesordnung, suchen im Chaos nach ein wenig Ordnung
– doch in Wahrheit ist alles in Ordnung. Darum. Und Punkt.
Ob als alleinerziehende Mutter,
sechsfache Mutter oder kinderlos
oder Mutter eines Pflegekindes,
es ist doch unsere Entscheidung. Darum. Und Punkt.
Ob Karrierefrau, Hausfrau,
beides oder doch nicht beides,
sondern mit einem ganz besonderen Farbton ausgestattet,
es ist deine absolute Unabhängigkeit
und erfüllt dich mit Glückseligkeit. Darum. Und Punkt.
Lebe dein Leben, dein Frausein, wie du willst,
lass dir nicht von einem emporgehobenen Zeigefinger einreden,
du seist nicht fähig, denn jeder von dir gesetzte Punkt zeigt dir: Darum. Und Punkt.
Du bekommst alles irgendwie unter einen Hut, Chapeau! Alle Achtung!
Manchmal läuft‘s drunter oder drüber,
aber seien wir uns mal ehrlich, bei wem denn nicht?
Also blicke optimistisch in die Zukunft,
lass dich nicht abhalten vom Hier und Jetzt,
denn du hast deinen Punkt bereits gesetzt.
Du traust dir mehr zu? Ja, darum! Und Punkt.
Du willst nach den Sternen greifen? Ja, darum! Und Punkt.
Träume groß und siehe deine Stärken,
es liegt noch ein großes Stück Arbeit vor uns,
aber blicken wir gemeinsam stolz
und zuversichtlich in die Zukunft
und nicht auf unsere Herkunft.
Das Frausein auszuleben, zu lachen, zu weinen,
gehört dazu.
Oder doch auch mal für die Rechte aufzuschreien!!
Gehört dazu.
Wir wissen, wir leben nicht in einer Welt,
wo alles „g‘schmiert“ läuft,
aber gerade das treibt uns an
– und es läuft, und es läuft, und läuft:
Verändern, erreichen, sich einsetzen,
verändern, erreichen, sich einsetzen
und Zeichen setzen, das Selbstbild selbst zeichnen,
das Selbstbild selbst zeichnen! Darum. Und Punkt.
Mein Selbstbild selbst zeichnen. Darum. Und Punkt.
Mein Tuch ist mein, mein Kopf ist mein und ich bin frei!
Der Islam befreite mich,
sonst keiner,
von Kant zu Gott,
das war meine Rechtleitung,
Befreiung! Und jawohl, meine freie Entscheidung!
Nichts als hetzen,
mich unterdrücken,
am liebsten stumm schalten, wollen sie.
Ständig mich zu beweisen, steht an der Tagesordnung.
Die Ordnung der Welt kann ich nicht verstehen,
ich das Feindbild?
Ein schlechter Scherz hoffte ich, wäre das,
doch die Realität sieht in mir eine Gefahr…!
In mir? In meiner kleinen Statur von wenig Muskulatur?
Ha! Das ich nicht lach‘, das ist doch für die Katz‘!
Verzeiht, wenn ich dafür keinen Sinn für Humor habe,
doch genug mit den Vorurteilen,
mich rechtfertigen, will ich nicht!
Was habe ich euch bloß getan?
Getan?
Schuld an allem soll ich sein,
ich sein, mein Dasein?
Im Wahn beschwören sie Islamexperten herauf,
die mit ausgearbeiteten Kriterienkatalogen Schulen durchforsten
– stempeln einen für das Verwenden der Worte
„So Gott will", „InshaAllah“,
als radikal ab – Chapeaux – Hut ab!
Dies ist ein Appell an dich, oh du meine geliebte Menschlichkeit!
Ich sehne mich nach dir! Oh du Menschlichkeit, wo versteckst du dich?
Lässt du mich wohl im Stich?
Oh du meine Menschlichkeit, ich sehne mich nach deiner Geborgenheit,
setzt nicht du Frieden zwischen uns?
Wieso weilst du nicht unter uns? Meidest du uns?
Oh du meine Menschlichkeit, scheue dich nicht!
Komm und finde einen Platz in unseren Herzen!
Oh du meine Menschlichkeit,
wie Petrus frage ich dich jetzt:
Quo vadis? Wohin gehst du?
Kann ich dir etwa nicht folgen?
Soll ich dir später folgen?
Oh du meine Menschlichkeit,
ich erkenne in der Dunkelheit,
erst muss sich dir mein Herz öffnen,
und du wirst dich erst recht mir öffnen!
Oh du meine Menschlichkeit,
lass dich nieder in unseren Herzen
und setzte Frieden zwischen uns! Unter uns! In uns!
Oh du meine geliebte Menschlichkeit...